Wer erinnert sich schon an die Versprechungen von Daimler, BMW und VW an den Bundesverkehrsminister beim Dieselgipfel? Zum Ende des Jahres 2018 hatte man geplant, 5,3 Millionen nicht offiziell betroffenen Diesel durch Updates auf niedrige NoX-Ausstöße zu verbessern. Jetzt bleiben dafür allerdings kaum vier Monate und der Genehmigungsbehörde KBA wurden bislang nicht einmal die notwendigen Updates zur Prüfung vorgelegt.
Problematisch finden Kooperationsanwälte der IG Dieselskandal nicht nur die unmöglich einzuhaltende Zeitplanung, sondern auch, dass die großen deutschen Hersteller planen, an den Autos ihrer Kunden ohne deren Wissen herumzuschrauben. Experten fragen sich berechtigt, wie die Hersteller dies durchführen wollen. Mal eben schnell beim Reifenwechsel? Oder wird es Rückrufaktionen geben, über deren Verlauf die Autobesitzer wahrheitsgetreu informiert werden?
In Anbetracht der aktuellen Situation empfehlen erfahrene Kooperationspartner der IG Dieselskandal den Eigentümern, äußerst wachsam bei ihrem nächsten Werkstattbesuch zu sein und sich im Zweifel dokumentieren zu lassen, was genau mit ihrem Auto gemacht wird.
Experten wissen, dass ein Update schnell uns durchaus im Unwissen des Besitzers aufgespielt werden kann. Sie raten Betroffenen, schriftliche Belege einzufordern und sich so bestätigen zu lassen, dass an der Software der Abgasanlage ihres Fahrzeugs nicht herumgewerkelt wurde.
Die Hintergründe dafür liegen nah: Updates sind freiwillig und Experten sind sich einig, dass Kunden ein Recht auf mögliche Folgen eines solchen Updates haben. Durchaus ist die Verminderung der Stickoxide sowohl sinnvoll als auch wünschenswert. Nichtsdestotrotz sind künftige Reparaturen, Mehrverbrauch oder Leistungsverluste durch Updates nicht auszuschließen, weshalb Eigentümer genau wissen sollten, was mit ihrem Auto in der Werkstatt passiert.
Gutachter sind übrigens durchaus im Stande, unerwünschte Updates mit relativ einfachen Mitteln aufzuspüren