Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel befasst sich mit dem T6 im Abgasskandal. Das Thema T6 Motorschaden hat unser Kooperationsanwalt Frederick Gisevius als www.oeltod-anwalt.de bundesweit aufgestellt.
Aktuell: Der BGH hat in einem Verfahren zum Dieselskandal festgestellt, dass T6 Besitzern die Erstattung des sogenannten Differenzschadens zusteht. Warum das für T6-Besitzer interessant ist, erfahren Sie hier: "BGH zum Differenzschaden beim T6".
Der VW-Dieselskandal begann offiziell im September 2015 mit der Beichte des damaligen VW-Vorstandsvorsitzenden. Martin Winterkorn gab zu, dass 2,6 Millionen PKW manipuliert wurden, um EU-Grenzwerte einhalten zu können. Der betroffene Motor EA189 stand im Mittelpunkt und man ging davon aus, dass mit dem Nachfolger EA288 alle Probleme gelöst werden konnten. Damals wurde im Traditionsmodell "Bulli" sogar in der neuen "T6"-Version noch der EA189-Motor eingesetzt. Ab Herbst 2015 wurde dann der EA288 als modernisierter Reihenvierzylinder verbaut. Wichtigste Änderung: Der EA288 setzt die SCR-Katalysator-Technik. Dabei wird durch Einspritzung von Harnstoff (AdBue) in der Abgasnachbehandlung giftiges NoX in ungefährliche Bestandteile umgewandelt. Seit Februar 2019 wird das Update mit der Feldmaßnahmen-Nummer 23Z7 an T6 Modellen, die vor Dezember 2017 ausgeliefert wurden, durchgeführt. Das Oberlandesgericht Oldenburg hat in der Sache 14 U 322/19 ein Auskunftsersuchen an das Kraftfahrtbundesamt gestellt, um weitere Informationen zu erhalten. Im Januar 2020 hat das KBA den Rückruf 37L8 für einige T6-Modelle veröffentlicht.
Das OLG Naumburg hat mit Beschluss vom 19. Juli 2021 darauf hingewiesen, dass es beabsichtigt, dem Kläger bei einem VW T6 mit dem Motor EA 288 Schadenersatz zuzusprechen (Az.: 8 U 11/21). In dem Verfahren geht es um einen VW T6 Multivan, der mit dem Dieselmotor EA 288 und einem SCR-Katalysator zur Abgasreinigung ausgestattet ist. Für das Modell mit der Abgasnorm Euro 6 liegt zwar kein Rückruf des Kraftfahrt-Bundesamts vor. Der Kläger machte dennoch Schadenersatzansprüche wegen der Verwendung einer unzulässigen Abschalteinrichtung geltend.
- Hier mehr zum Update 23Z7 erfahren
Unter dem Code 23Z7 hat das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) bereits im April 2019 den Rückruf für Modelle des VW T6 angeordnet. Nun wird es ernst für die betroffenen Bulli-Fahrer, die dem Rückruf bislang nicht gefolgt sind. Derzeit fordert das KBA sie erneut auf, ihren VW Transporter in die Werkstatt zu bringen und ein Software-Update aufspielen zu lassen. Ohne Update droht der Verlust der Fahrzeug-Zulassung. Angeschriebene Modelle: 150 PS, Handschaltung,Vorderradantrieb, 150 PS, Automatik, Vorderradantrieb, 204 PS, Automatik, 4Motion,und 204 PS, Handschaltung, Vorderradantrieb
- Hier mehr zum Update 37L8 erfahren
Unter dem Code 37L8 hat das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) den Rückruf für Modelle des VW T5 und T6 angeordnet und den Rückruf am 24. Januar 2020 veröffentlicht. Grund ist, dass die betroffenen VW-Transporter und Multivans mit der Abgasnorm Euro 5 mehr Stickoxide als zulässig in die Luft pusten.
Gerade im T6 wird aber von Anfang an klar, dass die Technik den hohen Erwartungen nicht entspricht. Ende des Jahres 2017 gibt es dann einen ersten Höhepunkt: Das Kraftfahrtbundesamt verfügt einen Auslieferungs- und Zulassungsstopp, der erst in der zweiten Jahreshälfte 2018 ausläuft und tausende unzufriedene Kunden mit vielen unbeantworteten Fragen hinterlässt. In den Jahren 2018 und 2019 folgten dann erwartungsgemäß die weiteren Rückrufe
Generell geht es im T6-Abgasskandal um die Frage, welche Auswirkungen freiwillige, angeordnete oder ohne Wissen der Eigentümer durchgeführte Upates auf Lebenserwartung, Leistung und Verbrauch des Bullis haben. Vielfach wird über versottete AGR-Ventile diskutiert.
Wir betreuen in Kooperation mit kompetenten Anwälten deutschlandweit diverse Interessengemeinschaften von Opfern im T6-Abgasskandal. Bitte tragen Sie sich ein, um kostenlos und unverbindlich relevante juristische Informationen und tagesaktuelle News zu Ihrem ganz persönlichen Abgasskandal zu erhalten.
Landratsamt erinnert an "unzulässige Abschaltvorrichtung"
Das Landratsamt Bad Tölz-Wolfratshausen hat einen T6-Besitzer aufgefordert, binnen vier Wochen an einem vom KBA angeordneten Rückruf teilzunehmen, um den ordnungsgemäßen Zustand seines Fahrzeugs herzustellen. Text des Anschreibens: "Wie uns das Kraftfahrt-Bundesamt mitteilt, ist in Ihrem Fahrzeug eine unzulässig Abschalteinrichtung verbaut". VW hat bisher unzulässige Abschalteinrichtungen im EA288 abgestrittent. Das KBA hat nach öffentlichen Äußerungen auch nichts Illegales in dem Nachfolgediesel des EA189 gefunden.
Rechtliche Rahmenbedingungen zur Schadenersatzklage T6 / EA288
Für einige Modelle, die von Rückrufaktionen betroffen sind, sollten die Chancen auf Schadenersatz nun gut stehen. Zwar meiden KBA und Volkswagen das Wörtchen "Manipulation", sondern sprechen von "Konformitätsabweichungen". Durch den Rückruf verbessern sich auf jeden Fall die Chancen auf Kostenübernahme durch Rechtsschutzversicherungen oder Prozesskostenfinanzierer.
Urteile T6 - Gewonnene Verfahren und Beweisbeschlüsse
Es geht voran - unsere Kooperationsanwälte können die ersten Erfolge bei Schadenersatzverfahren gegen die Volkswagen AG als Produzent des Volkswagen Bullis T6 - Multivan und Transporter - vorweisen.
California: LG sieht in Fahrkurvenerkennung eine unzulässige Manipulation
Vor dem Landgericht Traunstein hat die Volkswagen AG wegen der Manipulationen an einem VW T6 California 2.0 TDI (VW-Bulli) mit der Abgasnorm Euro 6 eine Niederlage kassiert. Verhandelt wurde u.a. die Zulässigkkeit der Fahrkurvenerkennung als unzulässige Abschalteinrichtung. Das Verfahren zum Aktenzeichen 7 O 3398/20 wurde am 21. Juni 2021 entschieden
California Ocean - VW muss Wohnmobil zurücknehmen
Das Landgericht Stutgart hat 20. Mai 2021 zum Aktenzeichen 20 O 621/20 entschieden, dass die Volkswagen-AG einen VW T6 zurücknehmen muss. Es handelt sich um das Wohnmobil-Modell "California Ocean".
VW T6 – LG Aachen spricht Schadenersatz im Abgasskandal zu
VW ist im Abgasskandal ein weiteres Mal bei einem T6 mit dem Dieselmotor EA 288 verurteilt worden. Das Landgericht Aachen entschied mit Urteil vom 29. April 2021, dass in einem VW T6 California 2.0 TDI eine unzulässige Abschalteinrichtung zum Einsatz kommt (Az.: 10 O 486/20).
LG München: Etappensieg im Abgasskandal - Erstes T6-Urteil
Man hat es lange geahnt, aber nicht nachweisen können: Der T6 ist im Abgasskandal angekommen. Unser Kooperationsanwalt Frederick Gisevius erstreitet ein erstes Urteil.
LG Köln: Beweisbeschluss zum Thermischen Fenster
Das Landgericht Köln hat am 10. August 2020 in einem Verfahren einen Hinweisbeschluss erlassen. Wie schon andere Gerichte zuvor, tendiert auch das Landgericht Köln dazu, ein Thermofenster bei der Abgasreinigung als unzulässige Abschalteinrichtung zu werten. Das Gericht fordert VW auf, darzulegen, warum ein Thermofenster ausnahmsweise eine zulässige Abschalteinrichtung darstellen sollte. Diesen Nachweis ist VW bislang schuldig geblieben. Zum Aktenzeichen 2 O 276/19 geht es um einen VW T6 Multivan 2.0 TDI mit dem Motor EA 288.
LG Heilbronn verurteilt VW bei Bulli T6 zu Schadenersatz
Volkswagen muss im Abgasskandal einen Bulli T6 zurücknehmen und den Kaufpreis abzüglich einer Nutzungsentschädigung erstatten. VW habe den Käufer durch die Abgasmanipulationen vorsätzlich sittenwidrig geschädigt und sei daher zum Schadenersatz verpflichtet, entschied das Landgericht Heilbronn mit Urteil vom 29. Mai 2020 (Az.: Bi 6 O 257/19).
LG München schickt T6 Transporter zurück
Unser Kooperationsanwalt Andreas Schwering gewinnt ein weiteres Verfahren: VW-Transporter mit EA288 Motor verwendet eine unzulässige Abschaltvorrichtung (3 O 4218/20)
LG Hagen sieht unzulässiges "Thermofenster" im T6
Und ein weiteres Urteil: Das Landgericht Hagen erkennt im Thermofenter eindeutig eine unzulässige Abschaltvorrichtung (43 O 134/19)
LG Aachen - Urteil Nummer 5 zum T6 Bulli
Das Landgericht Aachen hat mit Urteil vom 19.02.2021 (Az.: 7 O 274/20) einem Bulli-Fahrer 44.700 Euro Schadenersatz zugesprochen. Außerdem muss die beklagte Volkswagen AG die Klägerin von den Kosten für das außergerichtlliche Verfahren in Höhe von 1.822,96 Euro freistellen, außerdem muss VW die vollständigen Kosten des Rechtsstreits tragen.
LG Berlin erkennt unzulässige Abschaltvorrichtung
Das LG Berlin hat mit Urteil vom 12. März 2021 Schadenersatz bei einem VW T6 zugesprochen (Az.: 3 O 177/20). In dem „Bulli“ sei eine unzulässige Abschalteinrichtung verwendet und der Kläger dadurch vorsätzlich sittenwidrig geschädigt worden, so das LG Berlin.
Landgericht Gießen - Urteil Nummer 7
Aktenzeichen 5 O 450/20 - Der 7. Bulli wurde am 25. März 2021 vom Landgericht Gießen zurück zu Volkswagen geschickt.
Was können Sie als Mitglied unserer IG erwarten?
verbraucherschutz.tv ist seit 2004 ein unabhängiges Informationsportal für Verbraucher. Wir haben den Abgasskandal vom 1. Moment an mit eigenen Beiträgen und mit Veröffentlichungen in Kooperation mit motivierten und engagierten Rechtsanwälten deutschlandweit verfolgt.
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IG Mitglieder verpflichten sich zu nichts, die Mitgliedschaft ist unverbindlich und kostenlos. Ihre Adresse wird nur für die Kommunikation innerhalb der Gruppe verwendet.
Wen unterstützen wir?
In erster Linie geht es um Modelle, die von offiziellen Rückrufaktionen in Form von Zwangsmaßnahmen des Kraftfahrtbundesamtes betroffen sind. In der IG T6 geht es vornehmlich um Transporter und PKW-Versionen des VW T6, also um den Transporter mit N1-Zulassung ebenso wie um die Multivan-Versionen, z.B. Caravelle oder die ausgebauten Californias.
Es sind alle Modelle mit EA288-Motor betroffen (seit 2015) – dabei handelt es sich um den klassischen Reihenvierzylinder, der als 2 Liter- TDI in verschiedenen Motor- und Getriebeversionen im Bulli verbaut wurde.
Problematisch ist, dass Eigentümer von Dieselfahrzeugen in Deutschland weder über Ihre Betroffenheit, noch über Ihre Rechte ausreichend informiert werden. Diese Defizite wollen wir in der IG Dieselskandal aufarbeiten.
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Anwälte im T6-Dieselskandal
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Kommentare
Update rückgängig machen?
... das meint der Händler
Feldmaßnahme 23Z7
Rückabwicklung auch für Gebrauchtkäufer möglich?
Ich habe ein ähnliches