Porsche steigt komplett aus der Diesel-Technologie aus - Modelle wie Cayenne, Macan oder Panamera, die wie kaum andere Fahrzeuge dem Ideal des Sport Utility Vehicle entsprachen, werden auf dem Müllhaufen der Automobilgeschichte auf ewig engst mit dem Dieselskandal verbunden bleiben. Es hatte sich angekündigt: Zulieferungs-, Zulassungs- und Bestellstopps waren der Entscheidung vorangegangen, die Porsche nicht allein den Auswirkungen des Dieselskandals zuschieben will. U.a. will man das ursprüngliche Markenprofil wieder schärfen und das machen, was man am besten kann - Sportwagen produzieren und Männerträume erfüllen. Was bleibt: Porsche sieht den Fehler ein und zieht Konsequenzen. Die Zukunft des Fahrzeugkonzepts: Der Porsche-SUV goes electric - aber das ist wohl derzeit nur ein Traum, für den es wohl noch keine tragfähige Konzepte gibt. Der Gedanke ist wohl nur dem Wunsch geschuldet, den SUV nicht ganz abzuschreiben. Der Benzinmotor kommt dafür nicht in Frage - allenfalls ein hybrider Antrieb.
Dabei war die Idee SUV ja gar nicht mal schlecht für's Haus und Zielgruppenausbau: Wer wegen Leibesfülle, Rückenproblemen oder zu große Hausstand keinen 911er mehr fahren konnte, der holte sich halt einen anderen Porsche ins Haus - vergleichbares Interieur, ähnlich prägnant in der Außenwirkung und technisch mit einem Druck an den vier Antriebsrädern, der vergessen ließ, dass man eigentlich viel lieber Carrera fahren würde, dafür aber wohl zu alt geworden war. Porsche war es gelungen, Porsche-Feeling auf eine komplett neue und wesentlich größere Zielgruppe zu übertragen - ein genialer Marketing-Schachzug.
Geschenkt...
Wer heute noch Panamera fährt, der ist sich wohl bewusst, dass die imponierende Leistung mit der Einhaltung zeitgemäßer Umwelt-Standards wohl nicht zu realisieren ist. Mehr noch: Wer heute einen Cayenne aus 2014 fährt, der muss fürchten, ab September 2018 z.B. in Frankfurt nicht mehr unterwegs sein zu dürfen. Die Wertverluste sind 5-stellig und selbst für die, die sich nicht trennen mögen bleibt unter'm Strich, dass ihr Auto und damit auch ihr Vertrauen in die Traum-Werkstatt Porsche kurzerhand ausgemustert wurde und zwar letztendlich nur aus einem eingen Grund: Deutschlands automobiles Vorzeige-Unternehmen bekommt die NoX-Problematik nicht in den Griff und muss zugeben, sie nie im Griff gehabt zu haben. Schlimmer noch: Man hat sich nie drum gekümert, hat die Motoren von Audi bezogen und über die Jahre trotz böser Vorahnungen auch immer darauf gehofft, dass der image-verblendete SUV-Fan es wohl nicht merken würde, bzw. auch nicht allzu bös' sein würde, wenn's mal auffliegt. Hier rächst es sich, dass Deutschlands innovativste Motorenschmiede es nicht für notwendig erachtete, für den Verkaufsschlager SUV - also mithin fast 200.000 Autos seit 2002- einen eigenen Motor zu entwickeln und dafür auch die Verantwortung zu übernehmen.
Das Buch der Diesel-SUV wird Porsche aber nicht so schnell schließen können, denn da sind ein paar hunderttausend Autos unterwegs, zumindest in den Schadstoffklasse 5 und 6 auf einem technischen Niveau, dass juristisch einige Optionen eröffnet um die Volkswagentocheter noch über Jahre intensiv zu beschäftigen.
Besitzer von Cayenne, Macan oder Panamera haben verschiedenste Ansprüche auf Schadensersatz - der wohl wichtigste Grund ist die Tatsache, dass das Kraftfahrtbundesamt in der Schadstoffklasse 6 Rückrufe für alle Dieselmodelle verordnet hat, aber es gibt auch für ältere Modelle Gründe, das Auto zum Händler oder Hersteller zurückzugeben. Bis auf wenige Ausnahmen wurden z.B. finanzierte Porsche SUV mit falschen Widerrufsbelehrungen finanziert. Eine weitere Option wäre eine Minderung des Verkaufspreises aufgrund der Vorwürfe an Porsche, sich an verbotenen Absprachen beteiligt zu haben. Und dann noch die juristisch derzeit nicht wirklich aufgearbeiteten Folgen der Fahrverbote....
Wer sich - wie Porsche - von seinem Macan, Panamera oder Cayenne smart aus der Affäre ziehen möchte, kann das genauso elegant tun wie der Hersteller selbst: Einfach machen...oder sich damit abfinden, dass Porsche nicht nur die Dieseltechnologie, sondern auch ein paar Millionen Kunden zu den Akten legt und den Gerichten überlässt, Recht, Gerechtigkeit und auch Kundenzufriedenheit herzustellen.
Die Rechtsanwälte der IG Dieselskandal stehen dazu gern als Ansprechpartner für eine kostenlose Erstberatung zur Verfügung.