Diebe interessieren sich in hohem Maße für Auto-Katalysatoren. Der Grund dafür besteht in den Edelmetallen, die in ihrem Inneren verbaut sind. Ihr Wert übersteigt schließlich sogar den von Gold. Hoch im Kurs stehen dabei besonders ältere Modelle.
Statistiken dazu, wie häufig es zu dem Diebstahl von Katalysatoren in Deutschland kommt, liegen jedoch nicht vor. In den Jahren 2018 und 2019 wurden durch die Polizei in Hannover jedoch ganze 28 Diebstähle erfasst, in dessen Fokus die Katalysatoren standen. Die Auswertungen zu dem aktuellen Jahr laufen zu diesem Zeitpunkt noch, es lässt sich jedoch in jedem Fall eine steigende Anzahl der Katalysatoren-Diebstähle feststellen. So kommt es sogar, dass an nur einem Tag gleich mehrere Anzeigen wegen des Diebstahls eines Katalysators eingehen.
Diejenigen, denen ihr Katalysator entwendet wurde, können dann jedoch gebraucht einen neuen Katalysator günstig kaufen. Doch Vorsicht ist natürlich immer besser als Nachsicht – der folgende Artikel erklärt, wie sich vor dem Diebstahl des Katalysators geschützt werden kann.
Hoher Wert durch Rhodium
In den Katalysatoren sind zahlreiche Edelmetalle zu finden, die einen hohen Wert aufweisen, wie beispielsweise Palladium und Platin. Am wertvollsten ist jedoch das verbaute Rhodium.
Vor einigen Jahren betrug der Wert dieses Edelmetalls noch weniger als 20 Euro, allerdings lag der Ankaufspreis im Durchschnitt im Jahr 2021 pro Gramm bereits bei 501, 06 Euro. Verantwortlich für diesen immensen Anstieg des Wertes war unter anderem die starke Nachfrage nach Benzin-Autos aufgrund der Diesel-Krise. In den Kats der Benziner ist eine besonders hohe Anzahl an Edelmetallen zu finden.
Das Rhodium, bei dem es sich um ein Nebenprodukt der Nickel- und Kupfergewinnung handelt, zeichnet sich besonders durch seine Seltenheit aus. Technische Alternativen für das Edelmetall bei der Fertigung von Katalysatoren existieren nicht. Aus diesem Grund findet auch ein Recyceln des Edelmetalls statt, um es im Anschluss in neuen Abgasreinigern zu nutzen.
Beliebt unter den Dieben sind besonders die Katalysatoren, die in älteren Fahrzeugen verbaut sind, denn diese befinden sich noch im Unterboden anstatt im Motorraum, wie bei den neueren Modellen. So zeigen sie sich für die Diebe als leichter zugänglich. Darüber hinaus beträgt die Menge der Edelmetalle in den alten Katalysatoren nahezu das Vierfache.
Wirkungsvoller Schutz gegen Katalysatoren-Diebstahl
Abhängig von dem jeweiligen Fahrzeug-Standort werden verschiedene Werkzeuge von den Kriminellen eingesetzt. Steht das Auto an einer vielbefahrenen und damit lauten Straße, kommen auch Elektrosäge und Flex zum Einsatz. Der Kettenrohrschneider stellt das Mittel der Wahl in ruhigeren Umgebungen dar. Der Katalysatoren-Diebstahl geht dann oft in weniger als einer Minute vonstatten. Das Fahrzeug wird mithilfe eines Rangierwagenhebers aufgebockt und der Katalysator entwendet.
Hinsichtlich eines effektiven Schutz gegen den Diebstahl von Katalysatoren lautet der Rat der Polizei, Fahrzeuge, die besonders gefährdet sind, generell in einer Garage zu parken. Sollte diese nicht vorhanden sein, ist das Parken unter einer hellen Straßenlaterne anstatt in einer dunklen Ecke empfehlenswert. Darüber hinaus sollten die Nachbarn für das Thema des Katalysatoren-Diebstahls ebenfalls sensibilisiert werden.
Besonders häufig kommen die Diebstähle von Katalysatoren in Großbritannien vor. Im Handel werden dort aus diesem Grund bereits seit längerer Zeit feste Verblendungen angeboten, deren Entfernung nur unter großem Aufwand möglich ist. Dies bietet für den Katalysator natürlich einen besonders umfassenden Schutz.
Jedoch muss die damit einhergehende bauliche Veränderung entsprechend in den Papieren des Fahrzeuges vermerkt werden. Von Eigenkonstruktionen zum Schutz des Katalysators sollte grundsätzlich abgesehen werden, da durch diese die Gefahr eines Hitzestaus entsteht, der einen großen Schaden am Fahrzeug anrichten kann.