Seit dem 20. März 2020 können Anspruchsberechtigte online den VW-Vergleich annehmen - Dazu müssen sich Betroffene mit Ihren Zugangsdaten auf mein-vw-vergleich.de anmelden und die entsprechende Auswahl treffen. Dies sollte nicht ungeprüft geschehen. Volkswagen stellt 190 Euro pro entsprechender Erstberatung durch einen erfahrenen Anwalt zur Verfügung. Schicken Sie uns ein Mail an info@ig-dieselskandal.de - wir kümmern uns um alles weitere. Unsere Kooperationsanwälte prüfen das Angebot und geben Ihnen entsprechende Handlungsempfehlungen.
Das Musterverfahren der Verbraucherzentralen gegen den VW-Konzern um Schadensersatz für knapp eine halbe Million Autobesitzer endete in einem Vergleich - darauf haben sich die Parteien am 28. Februar 2020 geeinigt
Der Vergleich schafft neue Optionen für betrogene Autobesitzer.
Diese können das Vergleichsangebot entweder annehmen oder ablehnen. Wer innerhalb eines Monats nach Zustellung des Vergleichs diesen ablehnt, für den ist der Weg wieder frei für die Individualklage, denn die Verjährung bleibt weiterhin durch den Eintrag ins Klageregister gehemmt.
Wer ein Auto mit über 200.000 Kilometern auf dem Tacho ins Verfahren eingebracht hat, oder für ein Gebrauchtfahrzeug sehr wenig bezahlt hat, für den wird sich die Annahme des Vergleichs auf jeden Fall lohnen. Wer allerdings einen gepflegten Tiguan aus dem Jahr 2015 als Top-Garagenfahrzeug mit niedrigem Kilometerstand besitzt, der sollte sich die Annahme des Vergleichs gründlich überlegen.
Wer bekommt ein Angebot?
Ein Angebot bekommen ins Register eingetragene Autobesitzer, die in Deutschland leben und den Wagen vor dem 1. Januar 2016 gekauft haben. Insgesamt sollen nur 260.000 Personen konkret anspruchsberechtigt sein. Um den Vergleich abschließen zu können, müssen die Verbraucher eine Kopie der Zulassungsbescheinigung Teil II (vormals Fahrzeugbrief) an Volkswagen übermitteln. Sollte von diesem Dokument nicht zur Verfügung stehen, besteht auch die Möglichkeit, den Erwerb des Fahrzeugs mit einer Kopie des Kaufvertrages nachzuweisen. Die Verbraucher müssen aktuell nicht Eigentümer des Fahrzeugs sein.
Der BGH macht es spannend
Sollte der BGH in seinem in Aussicht stehenden Grundsatzurteil entscheiden, dass betrügenden Auto-Herstellern kein Nutzungsentgelt zusteht, dann wird eine Individualklage wieder für alle Teilnehmer interessant – unabhängig von der Laufleistung. Allerdings: Sie können das Urteil nicht abwarten, denn der Vergleichs-Rahmen verlangt eine Annahme des Angebotes bis zum 20. April, die BGH-Entscheidung fällt aber erst am 5. Mai. Schon allein wegen dieses Termins war es VW ein Bedürfnis, den Vergleich schnell unter Dach und Fach zu bekommen.
Die Kooperationsanwälte der IG D-Dieselskandal empfehlen auf jeden Fall, die individuelle Wirtschaftlichkeit einer Vergleichsannahme konkret zu prüfen. Sollte eine Rechtsschutzversicherung abgerufen werden können, ist das Risiko sehr überschaubar. In besonderen Konstellationen wird die IG Dieselskandal aber auch Prozesskostenfinanzierungen anbieten können. Angesichts der aktuellen Gemengelage sind EA189-Verfahren einfach nicht mehr zu verlieren, sodass es sich auch lohnen würde, auf eigenes Risiko in das Verfahren neu einzusteigen.
Mitglieder der IG Dieselskandal werden auf jeden Fall auf dem Laufenden gehalten.
Basis einer Ablehnung des Vergleichs ist übrigens Paragraf 611, Ab.. 4 der Zivilprozessordnung, der in Musterverfahren eine Ablehnung eines Vergleichs durch Teilnehmer des Musterverfahrens ausdrücklich möglich macht.
Es bleibt ein Geschmäckle
Warum haben VDVZ und VW eher überstürzt ein Vergleichsangebot zusammengeschustert? VW hatte ein Interesse daran, dass in den Vergleich noch das Nutzungsentgelt einfließt und dass an die vermeintlich nicht Anspruchsberechtigten keine anwaltliche Erstberaung nutzen können. Letzteres allein spart dem Konzern 50 Millionen Euro
Sollen wir uns um Sie kümmern?
Gern prüfen wir das VW-Angebot für Sie. Kosten entstehen Ihnen dafür nicht, da unsere Kooperationsanwälte ihre Leistungen direkt mit Volkswagen abrechnen. Die Verbraucherzentralen empfehlen, für die Prüfung des Vergleichs einen Anwalt mit Erfahrungen im Dieselskandal zu wählen.
Wie hoch wird das Angebot ausfallen?
VW hat bestätigt, dass Vergleichsangebote zwischen 1200 und 6200 Euro gemacht werden, wobei die Angebotshöhe rund 15 Prozent des Kaufpreises ausmachen soll.
Wie geht es weiter?
Sie erhalten bis zum 20. April 2020 Post von Volkswagen mit einem entsprechenden Angebot. Wer bis zu diesem Termin kein Angebot bekommen hat oder ein vorliegendes Angebot nicht annehmen will, der kann ab dem 20. April auf Schadensersatz klagen. Im VW-Schreiben werden auch Zugangsdaten für ein Portal übermittelt, über das online Annahme oder Ablehnung gemeldet werden können. Anspruchsberechtigte können das Angebot mit einem Anwalt besprechen - die Kosten dafür - 190 Euro netto - trägt der Volkswagenkonzern. Das Angebot abzulehnen macht nur Sinn, wenn Sie anschließend auch Ihre Rechte durchsetzen. Die Kosten dafür tragen Ihre Rechtsschutzversicherung oder Sie persönlich. Vor Ablehnung des Vergleiches sollte darüber klar mit dem Anwalt kommuniziert werden.